Focusing hilft. Focusing wirkt. Focusing kann das Leben leichter machen. Focusing ist eine Haltung. Focusing ist weise. Focusing macht weise. Focusing ist nicht so leicht zu erklären. Es ist so einfach und gleichzeitig so komplex. Es ist ein In-sich-Hineinhören, ein Erkunden, was gerade JETZT da ist. Was ES braucht.
Das alles hilft dir noch nicht, eine konkrete Vorstellung zu bekommen, was bei Focusing passiert – wie so ein Prozess abläuft. Deshalb möchte ich dir heute ein ganz konkretes Beispiel bringen. Auch wenn jeder Focusing-Prozess anders ist, so kann doch ein konkretes Bespiel helfen, ein besseres Verständnis zu bekommen.
Ich hatte aktuell gerade Influenza und mich hat es wirklich heftig erwischt. Und nun bin ich recht rekonvaleszent und mein Körper ist noch schwach. Diese Schwäche und Langsamkeit wollte ich mit Focusing näher erkunden. Mit meiner Focusing-Partnerin habe ich meinen aktuellen Zustand näher erforscht.
Zuerst bei mir ankommen, atmen, verlangsamen, spüren, was gerade jetzt da ist. Ich spüre eine Schwere auf mir. Wie einen Umhang. So ähnlich, wie die Bleiweste, die man beim Zahnröntgen umgehängt bekommt. Nicht gar so schwer, aber beschwerlich und träge-machend. Es fühlt sich in dem Moment tatsächlich so an, als hätte ich einen Umgang auf mir lasten. Es ist ein Umhang, der das Atmen erschwert, der langsam macht und Leichtigkeit verhindert. Ich erforsche diesen Umhang und er bekommt meine ganze Aufmerksamkeit - wie er sich anfühlt, was seine Aufgabe ist, was sein Ansinnen ist. Er ist schwer, beschwerlich, er nervt, aber ich erkenne auch, dass er da ist, um mich zu beschützen. Es tauchen die Worte „fürsorgliche Strenge“ auf. Der Umhang, oder das was sich wie ein Umhang anfühlt ist da, um mich vor Übermut zu bewahren, um mich zu verlangsamen, um Heilung zu ermöglichen, er drückt auf mich, um mit der Wahrnehmung zu ´ìhm` - zu mir - zu kommen, um inne zu halten, und je mehr ich meine Aufmerksamkeit dem Umhang schenke, umso leichter wird er auch. Ich weiß, wenn ich ihn ignoriere, wird er wieder schwerer, um mich zu erinnern, dass mein Körper noch Langsamkeit braucht. Das ist eine extrem hilfreiche Erkenntnis, wahrzunehmen, dass der „Umhang“ FÜR mich da ist und nicht gegen mich. Er ist ein Helfer, ein Beschützer!
Diese Erkenntnisse sind sehr hilfreich und ich bin plötzlich dankbar, dass er da ist der Umhang – er passt auf auf mich, er hat einen fürsorglichen Auftrag und unterstützt meinen Heilungsprozess.
Nach dem Focusing – mit diesen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen spüre ich immer wieder nach, welche Qualität der Umhang gerade hat: Wie schwer er gerade ist, was er mir zeigen will. Und die darauf folgenden Tage hilft mir das Bild des Umhangs, sorgsamer mit mir zu sein. Fürsorglicher und achtsamer.
Dies ist ein Beispiel, von einem Focusing Prozess. Jeder Prozess ist anders, jeden Tag ist es neu. Aber Focusing hilft mir, diese inneren Prozesse für mich spürbar und erlebbar zu machen. Meine Körperwahrnehmung mit einzubeziehen und einen frischen, ganzheitlichen Zugang zu finden zu meiner aktuellen Befindlichkeit.
Egal, ob es eine körperliche Beschwerde ist oder ein belastendes Gefühl, wie Angst oder Kummer, oder auch eine positive Ausrichtung wie Hoffnung und Lebensfreude – alles ist erkundbar. Und genau diese neugierige Grundhaltung fasziniert mich. Diese Neugierde hält lebendig und zuversichtlich.
Hast du auch Lust bekommen, Focusing kennen zu lernen?
Am 7. März gibt es den nächsten Einführungstag, wo du Focusing erfahren kannst und erste Eindrücke dazu sammeln kannst. Dieser Einführungstag ist Voraussetzung für den Basis-Kurs. Der Basiskurs ist nicht nur für Menschen gedacht, die Focusing beruflich nutzen und anwenden wollen, es kann auch zur persönlichen Weiterentwicklung und ganz privat genutzt werden, um deinem Leben einen neuen Impuls zu geben….
Oder du magst Focusing in einer Einzel-Stunde via Zoom kennen lernen? Auch das ist möglich. Schreib mir ganz einfach und wir vereinbaren einen Termin.
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